04 Juni 2006

The Da Vinci Code - Sakrileg

Innerhalb einer Woche habe ich zwei Filme gesehen, die unterschiedlicher nicht sein können. Zunächst war da der Da Vinci Code. Ein Film, über den in diversen Medien nun schon wirklich genug gesagt wurde. Das Resümee dieser filmischen Umsetzung des Bestsellers von Dan Brown mit Tom Hanks (der wunderbarerweise nicht wie Tom Hanks daherkommt) und Audrey Tautou - der Versinnbildlichung der französischen Frau – in den Hauptrollen ist einfach: wer das Buch mochte oder zumindest unterhaltsam fand, wird auch den Film mögen.

Er hat alles, was ein Kinoerlebnis im klassischen Sinne mit sich bringen sollte: adäquate Darsteller, Action, eine rasante Geschichte, hier und da eine unerwartete Wendung, ein wenig Liebe, sorgfältig gewählte Bilder und am Ende der unvermeidliche Sieg des Guten.

Der Da Vinci Code unterhält, aber da hört es auch schon auf. Was dem Film ganz vehement fehlt, ist Atmosphäre. In den Louvre-Szenen am Anfang, über die im Vorfeld ein großer Bahnhof gemacht wurde, passiert im Kopf leider gar nichts. Nicht eine Sequenz lässt den Blick wandern, nichts versetzt den Zuschauer ins Staunen und die Besonderheit dieses Museums wird nicht im geringsten transportiert. Alles Dinge, die fast automatisch entstehen, wenn man selber dort ist. Weder der Regisseur Ron Howard noch Salvatore Totino (Kamera)schaffen es, den tatsächlichen Ort und seine Bilder von selbigem die gleiche Sprache sprechen zu lassen. Leider gilt dies nicht nur für den Louvre, sondern für alle anderen Schauplätze gleichermaßen.

So traurig dies auch ist, tut es dem Erfolg des Films keinen Abbruch. Wie eingangs erwähnt, funktioniert die Verfilmung nach dem „Was du gelesen hast, bekommst du auch“ - Prinzip und ist für einen kurzweiligen Kino-Abend ohne großes Nachdenken bestens geeignet.

(hier im Bild: einer der wenigen Gründe, den Film zu sehen....)

Angel-A

Eine positive Überraschung stellte in dieser Woche der Film „Angel-A“ dar.
Die Geschichte, die der neue Film von Luc Besson erzählt, ist schlicht. Ihre Umsetzung ist jedoch von einer solchen Bildgewalt geprägt, dass ich auch Tage später manche Szenen noch bestens vor Augen habe.


Angel-A erzählt von einem in jeder Hinsicht zu kurz geratenem jungen Mann namens André (Jamel Debbouze). Er ist kleinwüchsig und ein Kleinkaliber-Ganove, dem seine Machenschaften über den Kopf gewachsen sind und ihm nun ernsthafte Schwierigkeiten bereiten. Er wird von der halben Pariser Unterwelt verfolgt und sieht den einzigen Ausweg in einem Sprung von einer Seine-Brücke. Während er auf eben dieser Brücke steht, entdeckt er plötzlich eine Frau, die nicht so lange zögert wie er und einfach springt. André springt nun ebenfalls, allerdings nicht mehr aus Todessehnsucht, sondern um sie zu retten. Nachdem ihm dies glückt, beginnt die gemeinsame Geschichte der beiden.

Die vermeintliche Selbstmörderin ist Angela (Supermegagigatophammermodel Rie Rasmussen), ein heißes Stück mit langen Beinen und kurzem Kleid, die André fortan nicht mehr von der Seite weicht. Sie ist ein Engel, der ihm geschickt wurde, um sein verkorkstes Leben wieder auf die Reihe zu bekommen und seine Sicht auf sich selber zu ändern. Gemeinsam mischen sie im Laufe des Films die Unterwelt auf und biegen alle krummen Dinger, die Andrés Leben zu einem großen Haufen Dreck werden lassen, gerade. Er findet mit ihr an seiner Seite den lang ersehnten Respekt. Gleichsam lernt er, sich wieder selber zu lieben und verliebt sich dabei in Angela. Sie liebt ihn trotz allem natürlich auch (seufz...) und das ist auch die einzige Komplikation weit und breit, denn es ist für Angela nicht vorgesehen, sich mit ihm einzulassen. Ist ihre Mission beendet, muß sie zurück in den Himmel. So ist das Gesetz, aber wer will schon, daß ein Film so endet?


Es mag nicht die neueste Geschichte sein und auch wenn ich noch 100 Mal in irgendwelchen Gazetten lesen muß, wie toll Rie Rasmussen doch ist und das sie nicht nur modelt, sondern auch malt, fotographiert, schreibt und ihren eigenen Abwasch macht, ist sie leider noch lange keine gute Schauspielerin. Dennoch bringt mich all das nicht davon ab, Angel-A für einen wirklich guten Film zu halten.

Die Faszination des Films liegt nicht so sehr in der Geschichte, als vielmehr in den großartigen schwarz-weiß Bildern von Paris im Herbst. Das Licht, die Schatten und deren Kontraste werden von Thierry Arbogast (Leon – der Profi, Im Rausch der Tiefe, Das fünfte Element) derartig faszinierend eingefangen und fotografiert, daß die Handlung und die leider nicht durchgehend überzeugenden Darsteller manchmal vollkommen in den Hintergrund treten. Es scheint, als ob die Stadt ein weiterer Hauptdarsteller ist, der weiß, wann er vornehm zurückhaltend einen Rahmen geben und wann er selber unterstützend in den Fokus rücken muss.

Kurzum: Angel-A schafft mit leichter Hand all das, woran man im Da Vinci Code so verzweifelt bastelt und letztlich doch scheitert. Ansehen!

27 März 2006

Länder in Europa - Nur eine Erfindung findiger Hollywood-Regisseure?

Als ich gestern im Internet Infos zum neuen Horror-Schocker Hostel gesucht habe (Story: Gelockt von der Aussicht auf das schiere Vergnügen gelangen zwei junge US-Rucksacktouristen und ihr isländischer Freund in der Slowakei in ein Dorf, in dem die Einheimischen für reiche Ausländer Folteropfer organisieren, an denen diese sich nach Herzenslust austoben können), bin ich bei imdb.com auf folgenden Forumseintrag gestoßen:

"[Will I end up getting tortured if I visit slovakia?] And does this country really exist? Because I cant find it on the map... allthough my friends are convinced that it is a REAL country and not made up by Eli Roth (= der Regisseur), [so any info about "Slovakia" would be nice. thnx]"

Nachdem ich aus einer tiefen Bewusstlosigkeit aufgewacht bin, erinnerte mich das ganze ein wenig an Chajms Eintrag zu "Düsseldorf in Tim Burtons Charlie und die Schokoladenfabrik".

Ok, in vielen Filmen gibt es erfundende Staaten (insb. im südamerikanischen- oder afrikanischen Raum, wo es dann meistens gilt, tyrannische Despoten zu erledigen [die natürlich nur rein zufällig Ahnlichkeiten mit real existierenden Staatsoberhäuptern aufweisen] oder anderweitige Gefahren für die freie Welt abzuwehren), aber das der Durchschnittsamerikaner dann gleich alles über einen Kamm scheren muss, nur weil er mal ein Land im neuen (oder alten?) Europa nicht auf Anhieb findet...

Wahrscheinlich liegt es an den nicht gerade detaillierten amerikanischen Landkarten:


Und selbst die Nachrichtensender sind nicht besser. Sie kennen zwar viele Länder (auch jenseits der nationalen Landesgrenzen), jedoch scheint manchmal ein Zufallsgenerator die Namen auf der Karte zu verteilen:



In diesem Sinne: Herr, lass Diercke Weltatlanten vom Himmel fallen !!

25 März 2006

Underworld Evolution

Kurz und dennoch präzise zusammengefasst bietet Underworld Evolution, in dessen zweifelhaften Genuß ich in dieser Woche kam, folgendes:


Monster!

Frauen mit Wummen!!!!

Und für uns Mädchen: Liebe.....


Für alles weitere heißt es: erst Mal den Verstand und cineastische Ansprüche abschalten. Dann wirken nämlich Beschreibungen wie die der Sony Pictures GmbH gleich besser „Angesiedelt vor einer märchenhaften Gothic-Kulisse, gelingt es Len Wiseman, der bereits 2003 bei dem erfolgreichen Vorgänger Regie führte, den Vampir- und Werwolf-Mythos für das 21. Jahrhundert mit bombastischen Actionsequenzen als visuellen Rausch neu zu interpretieren.“.

Ach so! Gut, daß mir das vorher keiner gesagt hatte, denn sonst wäre ich wohl noch enttäuschter gewesen. In der hanebüchenen Geschichte, die in der vom Blaufilter gezeichneten Landschaft Osteuropas spielt, geht es um den ewigen Kampf von Lykanern (Werwölfen) und Vampiren. Beide Spezies attackieren sich in dieser Fortsetzung des Kinoerfolgs von 2003, jeder will die Weltherrschaft (oder so) und passend dazu fließt sehr viel Blut. Die ehemalige Todeshändlerin/Vampirette Selene (Kate Beckinsale), immer schön in enges schwarzes Leder gehüllt und pseudo-mysteriös guckend, will verhindern, daß das Böse an die Macht gerät. Natürlich lässt sich das Böse nicht einfach kampflos aufhalten und so muß sie einige Werwölfe und andere Derivate aus dem Weg räumen und wird selber massiv verfolgt und vertrimmt. Ihr zur Seite steht nur Michael (Scott Speedman), der eine Mischung aus Werwolf und Vampir ist und aus mir nicht bekannten Gründen selten seinen Oberkörper in Kleidung steckt.

Bis zum Ende dann: viel Geballer, keine Logik, noch mehr Geballer, Blut, Verrat, Geballer und am Ende gewinnt natürlich das Gute. Seufz, wie vorhersehbar. Es wäre müßig, auf die genaue Handlung und die Charaktere einzugehen. Lohnt sich auch nicht.
Man verstehe mich nicht falsch: ich habe nichts gegen Actionfilme. Sie dürfen gerne auch hirnlos sein, aber dann sollten sie meiner Meinung nach nicht versuchen, was anderes zu sein, als sie es tatsächlich sind. Mitten im Film passieren z.B. plötzlich und komplett unmotiviert Liebesszenen, die derartig kitschig und aufgesetzt daherkommen, daß man sich unweigerlich fragt, was der Scheiß denn nun bitte soll. Ist das die Mädchen-Ebene zwischen Blutsaugen und Köpfe-in-Hälften-teilen???

Im heimischen Kino wird Underworld Evolution in die Kategorie „Horror“ eingeordnet und mich beschlich schnell der Gedanke, ob man damit wohl die Machart des Films an sich meint. Die Effekte sind nach all den Special Effects Arien der letzen Jahre nichts Neues, die Geschichte alt und wer das für Horror hält, kann ich nur sagen, daß ich in Filmen von Francis Ford Coppola nicht nur deutlich mehr Blut habe fließen/spritzen/sickern sehen, sondern dies auch unzählige Klassen besser.

So – und nachdem ich nun Coppola und dieses Machwerk in einem Abschnitt genannt habe, wird es Zeit zu sagen: gucke diesen Film, wer will. Es gibt schlechtere. Nur leider auch deutlich bessere.

19 Dezember 2005

RTL leistet moralische Aufbauarbeit: Pearl Harbor im TV

Achtung: Die nachfolgende Rezension enthält "explicit language" und ist daher nicht für Kinder unter 6 Jahren geeignet !!!



Die Umfragewerte des US-Präsidenten George "Double U" Bush im Keller und instabile Lage auf den Kriegsschauplätzen rund um den Globus.
Was kann man tun, um der gegeisselten amerikanischen Patriotenseele Linderung zu verschaffen?
Actionsender RTL weiß Rat und hievt einen "Dokumentarfilm" über eine glorreiche Schlacht zur besten Sendezeit an Weihnachten ins Programm: Pearl Harbor (So. 25.12.05, 20.15 Uhr).
"Moment mal !" wird der eine oder andere nun denken. "Glorreiche Schlacht und Pearl Harbor? Was soll an einer Schlacht glorreich sein bei der die Amerikaner eiskalt überrascht wurden und auf einen Schlag 2476 Männer sowie einen großen Teil der Seeschiffe verloren?" Gute Frage ! Warscheinlich würde jeder normal Sterbliche so denken. Nur Hauruck-Regisseur Michael Bay (Bad Boys I & II, The Rock, The Island) nicht. Bay schafft es, eines der dunkelsten Kapitel der amerikanischen Kriegsgeschichte in einer patriotistischen Art und Weise darzustellen, das einem beim zusehen die Kotze hochkommt.

Die Geschichte des Films verkommt dabei zur Nebensache:
Gemeinsam melden sich die beiden Freunde Rafe McCawley (Ben Affleck) und Danny Walker (Josh Hartnett) beim US Army Corps. Bei der Musterung in New York treffen sie auf Krankenschwester Evelyn (Kate Beckinsale), in die sich Rafe verliebt. Das Glück ist allerdings nur von kurzer Dauer, denn Rafe wird nach England geschickt und bei einem Flugzeugmanöver abgeschossen. Während der einsamen Monate kommen die nach Pearl Harbor versetzte Krankenschwester Evelyn und Pilot Danny sich näher und verlieben sich schließlich ineinander. Gerade als das Glück von beiden perfekt scheint, bricht jedoch der legendäre Angriff der Japaner auf den Hafen von Pearl Harbor los...

Die schmierige Lovestory ist sowas von vorhersehbar konstruiert:
Natürlich taucht Rafe erstmal wieder auf, was zu Problemen führt. Evelyn führt sich nämlich auf wie die Kompanienutte und ist ganz hin und hergerissen. Gut das einer von beiden Männern das Ende des Film aus einer Holzkiste verfolgt, so dass die Entscheidung für den einen oder anderen nicht ganz so schwer fällt...

Beim Angriff auf Pearl Harbor zeigt Bay sein ganzes Können. Die Actionszenen sind ohne Zweifel großartig inszeniert. Die Härte ist jedoch, dass Bay hierbei nicht mit patriotistischen Anspielungen geizt. So treibt eine zerfledderte Amerikaflagge durch das mit Leichen übersäte Wasser und Cuba Gooding Junior darf als (schwarzer) Schiffskoch zeigen, dass in der Stunde des Krieges die Hautfarbe Nebensache ist, solange es nur darum geht Amerika gegen angreifende Feinde zu verteidigen.
Der absolute Oberhammer ist jedoch folgendes Zitat: A: "Gut geflogen". B: "Gut geschossen." A: "Für Amerika!" B: "Für die Freiheit".

Und wer glaubt danach sei Schluss, der täuscht sich gewaltig. Die beiden heldenhaften Piloten Rafe und Danny werden für eine ebenso heldenhafte Sondereinheit ausgebildet, um Vergeltungsschläge gegen Japan zu fliegen bzw. Bomben über japanischen Städten abzuwerfen. Vor dem ersten Einsatz darf natürlich die obligatorische Rede über Sinn und Zweck der Mission nicht fehlen. Diese mehrminütige Rede ist sowas von pathetisch und wurde (um den Umsatz des Films nicht zu gefährden) für die japanische Fassung entfernt.
Natürlich wird aber auch dieses Flugzeug abgeschossen, den kampfgestählten Piloten Danny und Rafe gelingt es jedoch nur mit einer Pistole bewaffnet eine ganze Kompanie Japaner niederzumähen. Jedoch stirbt hier einer der beiden Protagonisten den Heldentod um seinen Freund zu retten, den was zählt ist die Mission.
In diesem Sinne:

God bless America !


17 Dezember 2005

Mars Attacks und der Krieg der Sterne

Neulich fiel mir bei dem Film "Mars Attacks" etwas auf. Der Retter der Welt, gespielt von Lukas Haas, bekommt am Ende eine Medaille von der Präsidenten-Tochter (Natalie Portman) verliehen. Natalie Portman spielt in den neuen "Star Wars" Filmen die künftige Mutter von Luke Skywalker und Prinzessin Leia (die mit der Knödel-Frisur). Am Ende von "Krieg der Sterne", Episode IV, verleiht eben jene Prinzessin Leia Luke Skywalker und Han Solo (Harrison Ford) eine Medaille.
Komischer Zufall, was?
Harrison Ford und Lukas Haas standen schon in "Der einzige Zeuge" gemeinsam vor der Kamera...
Denkt mal drüber nach...

14 Dezember 2005

Miami Vice



Im Sommer nächsten Jahres kommt die Kinoversion der erfolgreichen Actionkrimiblockbusterfernsehserie ins Kino. Kein geringerer als Michael Mann (Heat, Collateral) selbst ist für die Umsetzung seiner TV-Schöpfung verantwortlich.
Man darf durchaus gespannt sein ob Colin Farrell (Alexander, Nicht Auflegen) und Jamie Foxx (Collateral) würdige Nachfolger von Don "Nash Bridges" Johnson (der Mann der den "unbesockten Slipper" sowie den hochgekrämpelten Sackoärmel salon- bzw. gesellschaftsfähig gemacht hat) und Philip Michael Thomas abgeben werden.
Auf jeden Fall wirkt schon jetzt alles auf Hochglanz poliert, ganz ohne den (teilweise kruden) Charme der 80er. Ob sich das postiv oder negativ auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Die (spärliche) offizielle Website findet man hier.



P.S. Die Filmmusik stammt diesmal von RZA, dem Wu-Tang-Clan Mastermind (schrieb u.a. schon den "Score" ,oder neudeutsch: "die Musikuntermalung", für Filme wie "Kill Bill Vol.1" und "Ghost Dog").
Ob wir auch eine Neufassung von "Crockett´s Theme" zu hören bekommen, der legendären Synthiepopnummer von Jan Hammer?


Wenn nicht, dann bitte wenigstens Flamingos im Vorspann...

01 Dezember 2005

Goldene Zeiten



Am 26.01.06 ist es endlich soweit. Der neue Peter Thorwarth Film "Goldene Zeiten" findet endlich seinen Weg in die deutschen Lichtspielhäuser, nachdem sich der Release verzögert hat (Ursprünchlich war September ´05 als Starttermin anvisiert).

Zum Inhalt:
Der Erfolgsmensch definiert sich vor allem dadurch, dass er sich den Anschein gibt, Erfolg zu haben. So erschleicht sich "Eventmanager-Assistent" Ingo (Wotan Wilke Möhring) unter Vorspiegelung falscher Tatsachen den Auftrag, einen großen Charity-Event für den Golfclub einer Kleinstadt im Ruhrpott zu organisieren. Hollywoodstar Douglas Burnett (Dirk Benedict, ja der vom "A-Team") hat zwar auch schon bessere Tage gesehen, doch so geht es vielen. Auf jeden Fall kann er mit seinen 80er-Jahre-Sprüchen immer noch Eindruck schinden. Burnett fegt wie ein Orkan über die ehemals beschauliche Ruhrpott-Kleinstadt und alle lassen sich bereitwillig zu Orgien und Exzessen mitreißen. Es dauert nicht lange, da stürzt die Fassade in sich zusammen und die Nerven aller Beteiligten liegen blank... Ingos Freundin Bianca vögelt derweil auf Ibiza mit dessen Chef (Uwe Fellensiek). Melanie (Alexandra Neldel) konnte weder durch ein Verhältnis mit ihrem Produzenten noch durch Fotos im Playboy ihre Gesangs-karriere anschieben und kehrt geschlagen nach Unna zurück. Kampmann Jr. (Christian Kahrmann) versucht seine Autotuning-Firma vor dem Ruin zu retten, nachdem ein von ihm überarbeiteter Porsche mit dem Zuhälter Bullet Harry (Ralf Richter) hinterm Steuer die Bodenhaftung verloren hat. Und dann gibt es da zwei ukrainische Bodyguards mit denen keiner gerechnet hat...
Die Katastrophe ist nicht mehr aufzuhalten!

Man darf gespannt sein ob es Peter Thorwarth erneut gelingt eine deutsche Filmperle zu erschaffen. Die beiden Vorgänger (Bang Boom Bang & Was nicht passt wird passend gemacht) gehören zweifelsfrei zu den beseten deutschen Komödien der letzten Jahre.
Und das Milieu des "Jet-Sets" bietet nach dem Kleinganoven- und Malochertum genug Angriffsfläche für eine ironische Auseinandersetzung.
Im Vorfeld heisst es, Thorwarths neues Werk sei "düsterer, reifer und komplexer als die Werke zuvor".
Also, das Warten kann beginnen.

Die (bislang vorläufige) Website zum Film findet man hier.